Kinder sind kleine aber in sich vollkommene Menschen mit einer eigenständigen Persönlichkeit, denen mit viel Liebe, Achtung und Respekt begegnet werden muss. Um sich auszuprobieren und positiv entwickeln zu können, brauchen sie Geborgenheit und eine sichere Bindung in einer vertrauensvollen Umgebung. Um den Anforderungen ihres zukünftigen Lebens gewachsen zu sein, sollen sie Freude am Leben und am Lernen haben.
Kinder lernen ab der ersten Minute ihres Lebens so unglaublich viele Dinge. Heutzutage wird auch gesellschaftlich immer früher von Kindern erwartet sich schnell zu entwickeln und schon früh Wissen aufzunehmen. Ich bin mir bewusst, dass auch ich einen Förderauftrag für die mir anvertrauten Kinder habe, diesen nehme ich auch sehr ernst, aber ich möchte den Kindern nicht nur die Möglichkeit geben zu lernen, sondern auch einfach nur Kinder zu sein.
Ich richte mich bei meiner Arbeit nach dem Sächsischen Bildungsplan
Kinder brauchen für freies Spiel eine Atmosphäre aus Zeit, Muße, Gelassenheit und Ruhe.
Für
viele Eltern sind "Anleiten" und "Beibringen"
wichtige Bestandteile der täglichen Betreuungszeit, doch Eltern
müssen es aushalten können, dass Kinder frei spielen.
Nur im
freien Spiel entfaltet sich Phantasie und Neugier. Die Kinder lernen
besonders in dieser Zeit mit anderen Kindern auszukommen und knüpfen
Kontakte.
Ich stehe den Kindern dabei lediglich als Spielpartner und Helfer zur Verfügung. Dabei habe ich außerdem Zeit zum Beobachten und einzelnen Kindern Zeit und Aufmerksamkeit anzubieten, welche sie brauchen.
Bei
der Eingewöhnung bevorzuge ich das „Berliner Modell“. Die
Eingewöhnungszeit beträgt im Normalfall 2-3 Wochen. In den ersten
Tagen ist das Kind mit einem Elternteil für 1-2 Stunden bei mir, um
mich und die Umgebung besser kennen zu lernen, mit dem Ziel das sich
das Kind bei mir wohl- , sicher- und geborgen fühlt. Dabei baut sich
ein Vertrauen zwischen den Eltern und mir sowie dem Kind und mir auf.
In dieser Zeit ist die Kommunikation mit den Eltern sehr wichtig.
Feinabstimmung über den Ablauf des Tages und Eigenheiten des Kindes
sowie gesundheitliche Umstände (Allergien) werden in der Zeit
besprochen und abgeglichen. Nach ein paar Tagen (in Absprache mit den
Eltern) verlängern wir die Aufenthaltszeit des Kindes und wir werden
die erste Trennung vorbereiten. Mein Vorschlag ist, dass die Eltern
mal auf Toilette gehen oder sich für ein paar Minuten in einen
Nachbarraum setzen. In dieser Phase erkläre ich gerne den Eltern,
dass eine Trennung nicht negativ ist, sondern positiv zur Entwicklung
der Selbstständigkeit des Kindes beiträgt. Dies ist ein Prozess,
welcher auch die Eltern betrifft. Das die Eltern auch den
„Trennungsschmerz“ empfinden ist für mich durchaus verständlich.
Wenn ich mich als Fachkraft von den Eltern anerkannt und verstanden
werde, können Vorurteile, Ängste und Befürchtungen abgebaut werden
und die Beruhigung geht von den Eltern aufs Kind über. Zuletzt
werden wir die Trennungszeit sukzessiv verlängern und mit dem
Mittagessen verknüpfen, in den Mittagsschlaf und Vesper mit
einbauen. Letztlich entscheidet das Kind, wann es bereit ist mir zu
vertrauen und mich als „sichere Basis“ zu akzeptieren.